Verlag: Europa Buch
Preis: € 15,90
Genre: Fiktion
Reihe: Universum
Seiten: 322
Sprache: Deutsch
EAN: 9791220100427
„Wieso machen jeden Tag ein Haufen Leute fort in den Westen, wenn doch bei uns alles so toll ist. Wieso ist Mohlmann der Stinkstiefel nach Drüben gemacht, obwohl er uns an seine Partei verpfeifen wollte, weil wir Westsender hören. Was ist denn wahr?“.
Der politische Hintergrund des 20.Jahrhunderts ist hier dargestellt, die Geschichte einer Generation die alles erlebt hat was nach dem zweiten Weltkrieg, in Deutschland passiert ist.
Protagonist ist der junge Peter mit seiner Familie: seine Mutter, und sein Bruder Claus, zu dem eine tiefe und ergreifende Verbindung besteht. Sie wohnen in Heiligenstadt, einem Städtchen in Thüringen, wo während des Krieges nicht gekämpft wurde. Krieg war für die meisten Kinder nur, was aus den Gesprächen der Erwachsenen aufgeschnappt wurde. Die meisten Frauen waren Kriegerwitwen, die Väter gefallen, vermisst oder in Gefangenschaft. Die Mütter mussten die Schwierigkeiten des Lebens meistern, das Essen auf den Tisch bringen.
Eine reine Beschreibung des täglichen Lebens: im Verlauf der Jahreszeiten zwischen Schultagen und Ferien bei Verwandten, kleine Entdeckungen, neue und alte Freunde. Peter und seine Klassenkameraden sind auf der Suche nach Spielen, Schätzen, Liebe, neuen Erfahrungen, und treffen ihre Zukunft.
Durch die Augen eines Kindes und seine Schlichtheit erlebt man die Ankunft der amerikanischen Soldaten zuerst, die Russen in der Folge, und die Geburt der DDR.
„…Ich habe mir selber ein Versprechen gegeben“. Mein Bruder legte die Kuchengabel auf den Teller und sah mich gespannt an. Mutter hob erwartungsvoll den Kopf. Ich sah beide an, am Blick von Mutti blieb ich hängen. Wir sahen uns in die Augen: „Ich werde nie wieder, egal was passiert ein Gewehr in die Hand nehmen…“.
Ein Bildungsroman, in dem Kinder mit Zärtlichkeit langsam erwachsen werden und sehr früh die härtesten Fragen des Lebens beantworten müssen, über Wahrheit, Politik, Religion, Freiheit, Gerechtigkeit und am meistens über das Ansehen ihrer eigenen Väter.
Peter Pahl, am 03.08.1940 in Meiningen Thüringen geboren. Aufgewachsen bis zum 17. Lebensjahr in Heiligenstadt Eichsfeld/ DDR.
Die Erziehung erfolgte durch die Mutter und hat wesentlich zur Prägung des freiheitsliebenden Charakters beigetragen.
Nach Beendigung der Ausbildung zum Kaufmann kehrte er der DDR den Rücken und begann seine Freiheit in Berlin zu leben.
1961 gründete er eine Familie und lebte mit seiner Frau und seinen drei Töchtern in Göttingen.
1972, mit dem Drang nach möglichst großer Unabhängigkeit, gründete er ein eigenes Unternehmen und führte dieses bis zum Verkauf 2009.
Für ihn heißt Ruhestand, etwas Neues ausprobieren, zu schreiben. Seine Lebensmaxime: „Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, das Sie sie äußern dürfen“. (Voltaire).
Bücherbewertungen:
– Göttinger Tageblatt 05.21